Oder-Seiten: Deutsch – polnische Lesebühne in Berlin und Stettin
Über die Oder führen viele Wege – wie selbstverständlich bewegen wir uns auf ihnen hin und her. Neben Waren wechseln auch Wissen und Worte täglich von einem ans andere Ufer.
Das Sprachcafé Polnisch und die Universität Stettin, bauen das Netzwerk der Worte in diesem Jahr noch ein wenig weiter aus – und Sie sind herzlich eingeladen, daran mitzuwirken!
Seit fünf Jahren wird im SprachCafé Polnisch geschrieben – seit Jahrzehnten an der Uni Stettin. Wir schreiben auf Deutsch, wir schreiben auf Polnisch, schreiben in den Sprachen, in denen wir sprechen. Wir schreiben Fragmente, die uns ein Impuls in unsere Gedanken pustet oder auch Gedichte, Geschichten, ja selbst Romane.
Deswegen haben wir beschlossen, all diesen Texten auf beiden Seiten der Oder eine Bühne zu geben. Prosa, Lyrik, Reportage, Drama. Alle Genres sind willkommen, mit oder ohne Verlagspublikation und auch Texte, die noch am Entstehen sind.
Einmal im Monat öffnen wir unseren Kreis für Schreibende, Zuhörende und kommen nach den Lesungen miteinander ins Gespräch. Auf Deutsch (SprachCafé) oder Polnisch (Stettin), kurz oder lang, aber auf jeden Fall einmal ab September bis Dezember einmal im Monat auf unserer Lesebühne.
Drei Autor*innen können sich spätestens eine Woche vorher anmelden unter: lesebuehne@sprachcafe-polnisch.org.
Lesungen in Berlin:
SprachCafé Polnisch e.V
Schulzestr. 1, 13187 Berlin-Pankow
17.09.2020 um 19 Uhr
26.11.2020 um 19 Uhr
Lesungen in Stettin:
In Kooperation mit der Universität Stettin Instytut Literatury i Nowych Mediów, Uniwersytet Szczeciński oraz klubokawiarnia FiKa
Aleja Papieża Jana Pawła II 8, 70-415 Szczecin
29.10.2020 um 19 Uhr
10.12.2020 um 19 Uhr
Wir melden uns bei Ihnen zurück und bitten um Verständnis, dass nur drei Lesebeiträge pro Abend möglich sind.
Und damit wir in jedem Falle auf beiden Seiten der Oder bei den Lesungen dabei sein können – bieten wir die Lesung sowohl analog als auch digital an.
Seien Sie also dabei: Entweder direkt vor Ort oder per Zoom-Schaltung (Link erhalten Sie mit bestätigter Anmeldung).
Die Aufnahmen der Veranstaltungen sind auf YOUTUBE abrufbar.
Seien Sie herzlich willkommen!
Moderatorinnen in Berlin
Ruth Fruchtman
Schriftstellerin und Journalistin, in London geboren. Germanistikstudium (B.A. Hons.) an der Universität London. Mehrjähriger Aufenthalt in Frankreich. u.a. Bibliothekarin (British Council/Auswärtiges Amt) am Britischen Generalkonsulat Strasbourg. Seit 1976 in der Bundesrepublik Deutschland. Arbeit in einem Stuttgarter Verlag. Buchbesprechungen und Artikel zur deutsch-jüdischen und später zur polnisch-jüdischen Thematik.Schreibt nur in Deutsch. Seit Ende 1986 in Berlin. Seit 1989 Mitglied des VS – Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Zahlreiche Beiträge und Features für den deutschen Hörfunk. Autorin von den Romanen „Krakowiak“ und „Jerusalemtag“ (KLAK Verlag). Zusammen mit Natalie Wasserman leitet sie seit mehreren Jahren die Schreibwerkstatt im Sprachcafé Polnisch, Berlin.Zur Zeit Arbeit an einem neuen Roman.
Natalie Wasserman
Natalie Wasserman studierte an der Humboldt-Universität zu BerlinTheaterwissenschaften, Polonistik und Erziehungswissenschaften und schloss an der ASH-Berlin ein postgraduales Masterstudium in Kreativem und Biografischem Schreiben ab. Schon zu Studienzeiten wirkte sie als Regieassistentin, Dramaturgin und Theaterpädagogin in zahlreichen Theaterprojekten in Deutschland, Polen und Frankreich mit.Seit 2009 arbeitet sie als freiberufliche Dramaturgin, Theaterpädagogin, und Übersetzerin in Berlin und engagiert sich in interkulturellen, inklusiven und partizipativen Schreib- und Theaterprojekten. Seit 2013 wirkt sie beim Internationalen Bilderbuchfestival Brandenburg „Düster & Heiter/ Mroczne & Zabawne“ mit, leitet bilinguale Theater- und Schreibworkshops und war in der Spielzeit 2015/2016 u.a. als freie Theaterpädagogin am Kleist Forum in Frankfurt (Oder) tätig, wo sie für grenzübergreifende Theaterarbeit zuständig war. 2014 erhielt sie ein Arbeitsstipendium für literarische Übersetzungen des Deutschen Übersetzerfonds. Sie ist im Vorstand des Convivium Berlin e.V. und war von 2013-1015 Jury-Mitglied der Interkulturellen Projektförderung, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten.Zur Zeit arbeitet sie u.a. konzeptionell am Projekt des „Kulturzugs Berlin-Wrocław“ mit, das im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Wrocław 2016 seinen Anfang nahm, und führt dort auch bilinguale Workshops im Rahmen des Kulturprogramms durch. Das Projekt wurde 2017 als Europäische Kulturtrendmarke des Jahres ausgezeichnet und erhielt 2018 den Preis des Deutschen Bahnkundenverbandes in der Kategorie Kultur.Seit 2015 leitet sie mit Ruth Fruchtmann im Sprachcafé Polnisch regelmäßig eine zweisprachige Schreibwerkstatt. Zusätzlich arbeitet sie als Dozentin für Deutsch als Zweitsprache in Eltern- und Integrationskursen und hilft Menschen, sich in ihrem neuen Alltag zurechtzufinden.
Agata Koch
Agata Koch ist 1964 in Lublin/Polen geboren, Germanistin, Sprachdozentin und Übersetzerin sowie Initiatorin des SprachCafés Polnisch als Modellkonzeptes für lokale soziale Initiativen: www.sprachcafe-polnisch.org
Nach Studienjahren in Leipzig zog sie 1990 nach Berlin. Seit 2000 lebt sie mit ihrer Familie zusammen im grünen Norden der Großstadt, in Pankow. Gerade hier entdeckte sie ihre Vorliebe zur Fotografie sowie zu anderen visuellen Formen neu. In ihrem kreativen Alltag wird sie auch vom dichterischen und erzählerischen Wort begleitet. Beide Sprachen betrachtet sie als Inspiration füreinander. In Kürze erscheint beim Verlag Treibgut ihr erstes Band mit Gedichten und Fotografien.
„Begegnungen sind wichtig“ heißt das Motto der vielen gelebten Jahre in anregender Vielfalt der Kulturen, Sprachen und Generationen.
https://agakoch.wordpress.com/
https://agakoch.portfoliobox.net/
Natalia Staszczak-Prüfer
Natalia Staszczak-Prüfer kommt aus Warschau und wohnt seit 2012 in Berlin, wo sie als Freiberuflerin arbeitet.
Sie studierte sowohl an der Theaterakademie in Warschau als auch an der Freien Universität in Berlin und ist ausgebildete Theaterwissenschaftlerin. Jetzt macht sie eine Weiterbildung in der Freien Journalistenschule in Berlin. Sie schreibt für verschiedene Zeitschriften und Internetportale. Eine Sammlung ihrer Artikel über Themen wie Theater, Literatur, Kino und Tanz finden Sie auf ihrer Homepage: www.nataliapruefer.com. Des Weiteren arbeitet sie als Koordinatorin in verschiedenen kulturellen deutsch-polnischen Projekten. 2018 war sie Initiatorin und Projektleiterin des Projektes „Lektury“, das durch die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wurde. Sie leitet auf Instagram den Blog @buchczyliksiazka über deutschsprachige Literatur.
Katarzyna Olech
Stettinerin, die vor 15 Jahren zum Studium nach Berlin gekommen ist und auch geblieben.
Vom Beruf Chemikerin, täglich jedoch als Freelancerin in der medizinischen Kongressbranche tätig.
Ab Februar 2020 im SprachCafé Polnisch e.V. ehrenamtlich engagiert.
Moderatorinnen in Stettin
Brygida Helbig
Brygida Helbig: Schriftststellerin und Literaturwissenschaftlerin, wurde 1963 in Szczecin geboren und lebt seit 1983 in Deutschland. Studium der Slawistik und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum, habilitierte sich 2004 an der Berliner Humboldt-Universität. Indeutscher Übersetzung erschien zuletzt ihr Roman „Kleine Himmel“. Die polnische Originalfassung des Romans („Niebko“) war 2014 auf der Shortlist des Literaturpreis „Nike“ und erhielt 2016 die Goldene Eule. Auf Deutsch sind außerdem satirische Prosabände „Ossis und andere Leute“ (2015, „Nike“-Nominierung) und „Engel und Schweine“ (2016) sowie zahlreiche wissenschaftliche Publikationen erschienen, u.a. die Monographie „Ein Mantel aus Sternenstaub. Wahnsinn und Geschlechtstransgress bei Maria Komornicka“ (Polnisch: „Strącona bogini“, 2010). Komornickas Biographie wurde auch zur Grundlage ihres letzten Romans „Inna od siebie“ (2017) .
Brygida Helbig lebt in Berlin, ist Feullietonistin von „Cosmo“-Radio und Prof. der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań.
Inga Iwasiów
Inga Iwasiow ist Professorin der Literaturwissenschaften, Literaturkritikerin, Prosaschriftstellerin, Publizistin, Aktivistin. Sie lebt und arbeitet in Stettin. Von 1999 bis 2012 arbeitete sie als Chefredakteurin der Zeitschrift „Pogranicza“. Autorin des für den Buchpreis Nike nominierten Romans „Bambino“, der über Identität und Zwangsumsiedlungen nach dem Krieg. Iwasiow ist Literaturwissenschaftlerin des XIX, XX und XXI Jahrhunderts, Theoretikerin des Feminismus und Gender.
Veröffentlichungen: Wissenschaftliche Monographien „Kresy w twórczości Włodzimierza Odojewskiego“ (Wydawnictwa JoTa, Szczecin 1994); Abhandlung über Prosa von Leopold Tyrmand „Opowieść i milczenie. O prozie Leopolda Tyrmanda“ (Wydawnictwo Naukowe US, Szczecin 2000); Granice. Polityczność prozy i dyskursu kobiet po 1989 roku” (Wydawnictwo Naukowe US, Szczecin 2013). Essays: „Gender dla średnio zaawansowanych. Wykłady szczecińskie” (W.A.B, Warszawa 2004, wyd. II 2008), „Parafrazy i reinterpretacje. Wykłady z teorii i praktyki czytania” (Wydawnictwo Naukowe US, Szczecin 2004); „Rewindykacje. Kobieta czytająca dzisiaj” (Universitas, Kraków 2002). Gedichtbände „Miłość” (Wyd. 13 Muz, Szczecin 2000) und „39/41” (Wyd. 13 Muz, Szczecin 2004). Erzählungen „Smaki i dotyki” (Świat Książki, Warszawa 2006, wyd. II, Wielka Litera, 2014) sowie Romane: „Bambino“ (Świat Książki, Warszawa 2008, Wyd. II, Wielka Litera 2015), „Ku słońcu” (Świat Książki, Warszawa 2010, wyd. II, Świat Książki 2015), „Na krótko“ (Wielka Litera, Warszawa 2012), „W powietrzu” (Wielka Litera, Warszawa 2014), „Pięćdziesiątka” (Wielka Litera, Warszawa 2015). Feuilleton: „Blogotony” (Wielka Litera, Warszawa 2013) sowie die Autobiographie „Umarł mi. Notatnik żałoby” (Czarne, Wołowiec 2013).
Im Theater Teatr Współczesny in Stettin fand eine Uraufführung des Stückes „Dziecko” unter Regie von Martyna Łyko statt, das auch 2018 für Teatroteka von Barbara Białowąs vorbereitet wurde. 2019 wurde der Roman „Kroniki oporu i miłości” veröffentlicht. Das Buch bezieht sich auf die letzten politischen Ereignisse.
Inga Iwasiów leitet auf Facebook ihr eigenes Profil https://www.facebook.com/Inga.Iwasiow/ sowie @iwasiow_official auf Instagram.
Gefördert mit Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Partner: Universität Stettin, Partnerschaft Oder, Osteuropa-Tage